Fastenwoche 2016: Tag 4

Fastenwoche Februar 2016Tag 4 meiner Fastenwoche und mein Wohlbefinden scheint sich auf niedrigem Niveau einzupendeln. Zumindest entdecke ich deutliche Parallelen zu gestern, wobei ich mich ein kleines bisschen besser fühle. Der Tiefpunkt liegt wieder deutlich am Morgen nach dem Aufstehen. Nach etwas Bewegung und mehreren Ruhephasen auf dem Sofa wird es besser. Diese Ruhephasen kultiviere ich heute ein wenig, in dem ich einfach zwischendrin gezielt halb-stundenweise Sofapausen einlege. Das Liegen empfinde ich als angenehm und es gelingt mir dabei wieder ein paar klare Gedanken zu fassen – in sehr reduzierter Form allerdings. Die körperliche Schlappheit zieht den Geist schwer mit runter.

Jetzt soll es passieren, so hab ich es zumindest gelesen, nach dem dritten Fastentag soll der Körper nicht mehr weiter die Muskulatur auflösen um Energie zu gewinnen. Jetzt soll es endlich an die Fettreserven gehen.

Ach ja: Und Darmreinigung ist auch wieder angesagt. Dazu mehr weiter unten:

Die Bilanz des Tages

Was kommt rein

Morgens 2 große Tassen Kräutertee, mit je einem Schuss Bio Sanddorn Ursaft 460ml
Tagsüber 3 Schluck frisch gepresster Orangensaft
2 Glas Wasser
1020ml
Abends 2 große Tassen Pfefferminztee 460ml
Gesamte Flüssigkeitsaufnahme 1940ml

Essen: null.

Was geht raus

  • Wasserlassen: mehrfach und reichlich
  • Stuhlgang: nein, aber heute ist wieder Einlauftag.
Gewicht4

in kg

Gewicht: 77,5kg

Wieder 1100g Gewichtsabnahme in 24 Stunden. Ich bin überrascht, wie der Körper das so schnell schafft und gleichzeitig im Zweifel über die Nachhaltigkeit meines Abnehmens.

Wohlbefinden4

0=krank, 6=normal, 8=euphorisch

Wohlbefinden

Leicht besser im Vergleich zu gestern, aber immer noch sehr abgeschlagen und leistungsschwach. Wenn ich eine Wohlbefindenskurve über den ganzen Tag zeichnen würde, dann wäre der Tiefpunkt direkt nach dem Aufstehen. Im Laufe das Tages geht es mir besser, erst gegen Abend fällt die Kurve nochmal etwas ab. Schlafen kann ich allerdings wunderbar. Meine Hoffnung ist, dass ich den Tiefpunkt der Woche gestern überschritten habe und dass es jetzt bergauf geht.

Hunger4

0=kein Hunger, 6=Fastenabbruch

Hunger

Hunger ist für mich heute überhaupt kein Thema. Der Körper verlangt nichts und ich fühle mich so schlapp, dass gar keine Gelüste in Richtung Essen aufkommen.

IrrigatorExkurs: Einlauf zur Darmreinigung

Die reine Fastenlehre besagt, dass die Fastenwoche begleitet wird durch Darmreinigungen. Das soll am ersten richtigen Fastentag nach dem Entlastungstag erfolgen und dann jeden zweiten Tag. Probate Mittel sind entweder Glaubersalz oder Einläufe. Einen Entlastungstag hab ich ja nicht gemacht, der Darmreinigung will ich mich aber nicht entziehen und hab mir gleich am ersten Tag ein Irrigator-Set in der Apotheke besorgt (gibts dort für etwas über 10 EUR).

Der Zusammenbau ist nicht ganz einfach, weil der Gummischlauch nur sehr schwer über die Plastikteile zu schieben ist. Ich hab das Schlauchende in warmem Wasser zuerst erwärmt um es auszudehnen. Dann lässt sich der Schlauch, wenn man ihn mit einem Handtuch greift, mit drehenden Bewegungen auf den Anschlussstutzen des Wasserbehälters schieben. Und ebenso auf der andern Seite auf das Plastikteil mit dem Verschlusshahn. Zum Schluss kommt noch das Klistierrohr drauf und der Behälter kann mit einem Liter Wasser gefüllt werden. Das Wasser sollte dabei Körpertemperatur, also 37 Grad haben. Das zweite – etwas längere – „Mutterrohr“ wird nicht benötigt, das ist für Vaginaleinläufe gedacht.

Als nächstes muss der Schlauch entlüftet werden. Dazu dreht man den Hahn auf und hebt ggf. den Behälter in die Höhe, damit das Wasser ungehindert ins Waschbecken abfließen kann. Sobald keine Luft mehr kommt, kann der Hahn geschlossen werden. Ggf. muss nochmal Wasser nachgefüllt werden um wieder auf die Menge von 1L zu kommen. Der volle Behälter ist recht standfest. Man sollte aber bedenken, dass das Wasser in den Körper fließen wird, der Becher dadurch leichter wird und möglicherweise durch den Schlauch nach unten gezogen wird. Ich ziehe es vor, den Becher nicht auf den Waschtisch zu stellen, sondern ihn an der Duschtüre aufzuhängen. Der Becher hat dazu eine Öse.

Die Gebrauchsanleitung des Irrigators empfiehlt, das Wasser im Liegen auf der linken Seite mit angewinkelten Knien einlaufen zu lassen. Das funktioniert nach meiner Erfahrung ganz gut, wobei die Stellung auf den Knien im Vierfüßlerstand auch nicht schlecht ist. Das sollte jeder für sich selbst ausprobieren.

Zum leichteren Einführen fettet man das Klistierrohr mit Vaseline (oder einer anderen gut flutschenden Creme) ein. Dann heißt es Position einnehmen, Rohr einführen und den Verschlusshahn öffnen. Der Rest geht von allein. Innerhalb einer Minute läuft der ganze Liter Wasser in den Darm. Wenn das Wasser die richtige Temperatur hat, spürt man davon auch gar nichts. Den Schlauch muss man dabei am Verschlusshahn festhalten, damit er sich nicht selbständig macht und es bietet sich an, ordentlich zuzuzwicken, damit nichts daneben geht. Wenn das Wasser eingelaufen ist – ein kleiner Rest bleibt bauartbedingt im Behälter zurück – unbedingt zuerst den Hahn schließen, dann erst das Rohr heraus ziehen und weiter kräftig zudrücken.

Den ganzen Liter aufzunehmen, ist für mich gar nicht das Problem, wohl aber den Inhalt 10 Minuten lang drin zu behalten. Das soll man laut Anleitung so machen, damit sich die Flüssigkeit im Darm auch in die hinteren Bereiche verteilt. Die Natur will das Wasser allerdings wieder ausscheiden und es ist richtig anstrengend und fast ein wenig schmerzhaft 10 Minuten lang dagegen anzukämpfen. Ich gestehe, dass ich schweißgebadet beim ersten Versuch nur 5 Minuten geschafft habe und die vollen 10 Minuten nie.

Danach entleert man sich in die Toilette und ich empfehle dort ruhig ein paar Minuten sitzen zu bleiben, bis wirklich nichts mehr nachkommt.

Bye bye Irrigator, unser nächstes Rendezvous ist übermorgen.

Warnung

Ich bin kein Arzt und kein Experte für Fasten, Diät oder Abnehmen, deshalb liegt es mir fern, auf diesen Gebieten Anleitungen zu geben. Diese Artikelserie ist lediglich als mein persönlicher Erfahrungsbericht zu verstehen und nicht dazu gedacht, es nachzumachen. Gleichwohl freue ich mich auf einen regen Erfahrungsaustausch im Kommentarbereich.


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