Fastenwoche 2016: Rückblick und Zusammenfassung

Fastenwoche Februar 2016Man hört (liest) ja viel, wie es Leuten beim Fasten ergeht. Da spannt sich der Bogen von euphorischen Hochgefühlen während der Fastentage bis zum Fastenabbruch aufgrund eines zu verlockenden Kühlschranks. Ich hab das Fasten nun zum ersten mal in meinem Leben selbst ausprobiert und die einzelnen Tage hier im Blog dokumentiert. Heute –  mit einigen Tagen Abstand – gibt es noch einmal eine Zusammenfassung, wie es mir die Woche über ergangen ist.

In kurzen Worten, für diejenigen, die sich den ganzen Text hier sparen wollen und die 9 vergangenen Tagesartikel auch:

Minus 3,5kg dauerhaft, keine Euphorie, aber auch kein Abbruch, kein Problem mit dem Hunger, aber massive Probleme mit körperlicher und geistiger Schlappheit.

Wie ist es gelaufen

Was ist reingekommen

Meine Fastenwoche war eine reine Null-Diät, wenn man mal von den kleinen Sünden wie Honig im Tee, oder einem Schluck Orangensaft absieht. Getrunken habe ich reichlich, für meine Verhältnisse sogar mehr als gewöhnlich. Dabei hat es ausschließlich Wasser und Tee gegeben. Auf meine übliche Apfelschorle hab ich verzichtet und auch darauf, den Tee mit Stevia zu süßen.

Was ist rausgegangen

Sieht man mal von den Einläufen ab und vom ersten Fastentag, dann liegt auch die Stuhlgang-Bilanz bei null. Am zweiten Aufbautag hätte der Stuhlgang dann wieder einsetzen sollen. Andernfalls wäre mit einem Einlauf nachzuhelfen gewesen. Das hat bei mir nicht geklappt, aber den Einlauf hab ich mir trotzdem gespart. Anstelle des zweiten Essenstags hat es bei mir bis zum fünften Tag gedauert, bis der Körper von alleine wieder mit Darmausscheidung begonnen hat. Seit dem klappt das aber wieder wunderbar nach der alten Regel: „Mindestens dreimal die Woche und höchstens dreimal am Tag“.

in kg

Gewicht

Meine Gewichtskurve habe ich über die Fastenwoche hinaus fortgeschrieben. Das Diagramm zeigt nun insgesamt 25 Tage an. Dabei ist sehr schön zu sehen, dass es an den 7 Fastentagen beständig abwärts ging. Da morgens gewogen wurde, sind das die Tage 2 bis 8. Wobei sich nach starkem Gewichtsverlust an den ersten Tagen, die Kurve zunehmend verflacht hat. Bereits am Tag nach der ersten Nahrungsaufnahme (Tag 9) zeigte auch die Kurve wieder aufwärts. Das Gewicht ging wieder rasant nach oben und hat sich dann nach einigen Tagen im Bereich zwischen 75,2kg und 78kg eingependelt. Wobei ich gefühlt wieder ganz normal gegessen habe, auch Tortenstücke hat es mehrfach gegeben. Wenn die 78kg jetzt weiterhin gehalten werden können, dann wäre das ein Abnehmerfolg von insgesamt ca. 3,5kg, womit ich durchaus sehr zufrieden wäre.

Wohlbefinden9

0=krank, 6=normal, 8=euphorisch

Wohlbefinden

Diese Kurve hab ich nicht über die 9 Tage hinaus verlängert – ab Tag 10 ist mein Wohlbefinden wieder ganz normal.

Zur Erinnerung, Tag 1 bis Tag 7 waren die Tage ohne Essen, ab Tag 8 gab es dann langsam wieder was. Und das spiegelt sich auch in der Wohlbefindenskurve wider. Mein Problem war eine unendliche Abgeschlagenheit und Lustlosigkeit während der Fastentage. Dazu ein fader übler Geschmack im Mund. Dabei war der Tiefpunkt am Tag 3. Danach ging es geringfügig aufwärts, was ich einr gewissen Gewöhnung zuschreibe – ich hab mir einfach die Sofapausen gezielt gegönnt. Erst mit erneuter Nahrungsaufnahme am Tag 8 dreht das Wohlbefinden in den positiven Bereich.

Eine euphorische Stimmung während der Hungertage kann ich also nicht vermelden – im Gegenteil. Das Hochgefühl kam bei mir erst danach.

Hunger9

0=kein Hunger, 6=Fastenabbruch

Hunger

Hunger war während der Fastenwoche kein Problem für mich.

Auch hier zur Erinnerung, die Kurve ist so zu lesen, dass der Nullwert für keinen Hunger steht und der Maximalwert 6 so starken Hunger bedeutet, dass es einem Fastenabbruch gleich käme. Von diesem Maximalwert war ich immer weit entfernt. Tag 2, also der Tag, an dem der Körper seine Zuckerreserven aufgebraucht hatte, war ein bisschen mit Gelüsten und einem Leeregefühl im Bauch belastet. Das ging in den Tagen darauf aber schnell zurück auf einen Wert von 1, also kaum Hunger. Erst mit der ersten Nahrung am Tag 8, bzw. bereits mit dem gesüßten Tee am Morgen, stieg der Hunger auf den höchsten Wert der gesamten Woche. Nachdem der Hunger aber dann langsam gestillt wurde, ist die Kurve seit Tag 9 beständig auf Null.

Negatives

Hier kurz eine Auflistung der Punkte, die mir während des Fastens negativ oder unangenehm begegnet sind:

  • faul, schlapp und antriebslos, auch geistig zu kaum etwas fähig
  • die Hälfte der verlorenen Kilos sind wenige Tage nach dem Fastenende sofort wieder drauf
  • fader Geschmack im Mund – gegen Ende der Fastentage ziemlich lästig
  • übler Körpergeruch
  • leichter Muskelabbau
  • Wasser und ungesüßten Tee konnte ich am Ende der Fastentage wirklich nicht mehr sehen

Positives

Auf der anderen Seite gibt es auch positives zu vermelden:

  • viel weniger Hunger als befürchtet
  • toller Gewichtsverlust an den ersten Tagen
  • keine Probleme mit Pollenflug während der Fastentage – aber leider nicht anhaltend
  • sehr gutes Gefühl nach dem Fasten (wegen des Erfolgs und der fehlenden Kilos)
  • doch ein dauerhafter Gewichtsverlust von 3,5kg

Eine Wiederholung?

So schnell nicht, würde ich sagen, das Unwohlsein während der Fastentage hält mich von einer allzu zeitnahen Wiederholung einer Fastenwoche ab. Aber vielleicht im nächsten Jahr. Dann aber wesentlich strenger nach der Buchinger Methode, also mit einem Entlastungstag und mit 200-500kcal täglich in Form von Obstsäften und Gemüsebrühen. Dafür aber vielleicht über 10 anstelle von 7 Tagen. Wobei meine Hoffnungen in Richtung Buchinger sind, dass mein Wohlbefinden höher sein wird, möglicherweise zu Lasten eines stärkeren Hungergefühls. Einen Test wäre es allemal wert. Und ich würde meine nächste Fastenwoche geschickterweise in den April legen, in die Zeit des stärksten Flugs von Birkenpollen. Aufgrund der positiven – aber leider nicht nachhaltigen – Erfahrung mit Hasel und Erle im Februar.

Warnung

Ich bin kein Arzt und kein Experte für Fasten, Diät oder Abnehmen, deshalb liegt es mir fern, auf diesen Gebieten Anleitungen zu geben. Diese Artikelserie ist lediglich als mein persönlicher Erfahrungsbericht zu verstehen und nicht dazu gedacht, es nachzumachen. Gleichwohl freue ich mich auf einen regen Erfahrungsaustausch im Kommentarbereich.


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