Fastenwoche 2017: Tage 6 bis 9

Die zweite Hälfte meiner Fastenzeit ist geschafft und ich muss sagen, es ging leichter als erwartet. Im letzten Jahr musste ich mich doch ziemlich quälen mit meiner Nulldiät. Dieses Jahr nach der Buchinger-Methode läuft es viel geschmeidiger, obwohl ich zwei Tage länger faste. Aber wie sieht es mit der Gewichtsabnahme aus? Und wie mit den erhofften positiven Auswirkungen auf meine Pollenallergie. Hier mein Bericht über die restlichen Fastentage. Und nachdem ich einige (persönliche) Ekelerfahrungen mit gekauften Gemüsesäften habe machen dürfen, bringe ich hier mein Rezept für eine Gemüsebrühe, die mich über die Tage aufrecht gehalten hat. 


Meine Fastenwoche 2016 hatte ich hier im Blog mit täglichen Artikeln ausgiebig dokumentiert – hier der Link zum Rückblick 2016.

Die Daten der letzten vier Fastentage

Was kommt rein

Nochmal zu Erinnerung oder für diejenigen, die die vorhergegangenen Artikel nicht gelesen haben: Ich faste dieses Jahr 9 Tage lang (weitgehend) nach der Buchinger-Methode. Das bedeutet, es gibt keine feste Nahrung, aber 200-500kcal in Form von Säften und Gemüsebrühen. Hier die Details für die Tage 6 bis 9:

Tag 6

Morgens 2 Tassen grüner Tee, ungesüßt 460ml
Tagsüber 1 Glas Apfel-Johannisbeersaftschorle 500ml
Abends Gemüsebrühe
1 Glas Wasser
250ml
500ml
Gesamte Flüssigkeitsaufnahme 1710ml

Tag 7

Morgens 2 Tassen grüner Tee, ungesüßt 460ml
Tagsüber 1 Glas Apfel-Johannisbeersaftschorle
1 Glas Wasser
500ml
500ml
Abends Gemüsebrühe
1 Glas Wasser
250ml
500ml
Gesamte Flüssigkeitsaufnahme 2210ml

Tag 8

Morgens 2 Tassen grüner Tee, ungesüßt 460ml
Tagsüber 1 Glas Apfel-Johannisbeersaftschorle
1 Glas Wasser
500ml
500ml
Abends Gemüsebrühe
1 Glas Wasser
250ml
500ml
Gesamte Flüssigkeitsaufnahme 2210ml

Tag 9

Morgens 2 Tassen grüner Tee, ungesüßt 460ml
Tagsüber 1 Glas Apfel-Johannisbeersaftschorle
1 Glas Wasser
500ml
500ml
Abends 1Glas Karottensaft 250ml
Gesamte Flüssigkeitsaufnahme 17100ml

 

Was geht raus

Am Tag 7 gibts natürlich wieder den obligatorischen Einlauf, der jeden zweiten Tag ansteht. Somit eigentlich auch am Tag 9, aber nachdem das der letzte Fastentag ist und es morgen eh wieder Nahrung gibt, spare ich mir das diesmal.

in kg

Gewicht

Das Morgengewicht vor dem letzten Fastentag liegt bei 75,4kg. Ein klein wenig könnte da noch gehen, da sich der Erfolg des letzten Fastentags erst morgen früh am ersten Aufbautag auf der Waage zeigen wird.

Ausgehend von meinem Startgewicht von 80,5kg verläuft die Kurve sehr gleichmäßig abwärts, allerdings – wenn ich das mit dem Vorjahr vergleiche – nicht so steil. Damals waren es doch ca. 6kg in 7 Tagen, nun lediglich 5kg in 9 Tagen. Ohne meinem Abschlussartikel bereits vorgreifen zu wollen, kann man wohl doch sagen, dass die paar Kalorien, die Buchinger zulässt, auch ihre Spuren auf der Waage hinterlassen. Aber zu Gunsten des Wohlbefindens, wie wir gleich sehen werden.

0=krank, 6=normal, 8=euphorisch

Wohlbefinden

Nach dem Tiefpunkt am dritten Fastentag, hat sich mein Wohlbefinden wieder verbessert und ist beständig über dem Wert von 4 geblieben. Der Kurvenverlauf ist damit ähnlich wie letztes Jahr – auch da war Tag 3 der schlechteste – aber diesmal auf höherem Niveau.

Der Grafik ist das vielleicht nicht deutlich ansehbar, aber was das Wohlbefinden angeht gibt es einen deutlichen Vorteil der Buchinger-Methode gegenüber der Nulldiät. Im letzten Jahr war ich während der Fastentage deutlich geschwächt und das nicht nur körperlich. An geregelte Arbeit war nicht zu denken und gelegentliche Sofapausen waren tagsüber erforderlich. Die geringe Kalorienzufuhr, die Buchinger erlaubt, bringt ein großes Plus an Leistungsfähigkeit. So bleibt zwar eine kleine morgendliche Schwäche beim Aufstehen, Kopfschmerz und Schwindelgefühle gibt es aber nicht. Sofapausen waren in den ganzen 9 Tagen nicht erforderlich und Arbeiten (am PC) ist uneingeschränkt möglich. Körperliche Hochleistungen sind aber nicht möglich und in der U-Bahn ist es angenehm, sitzen zu können.

0=kein Hunger, 6=Fastenabbruch

Hunger

Bei der Nulldiät im letzten Jahr war Hunger kein Problem. Den höchsten Wert auf der Hungerskala hatte ich damals erst am ersten Aufbautag, an dem der Lust wohl zu wenig Nahrungszufuhr gegenüber gestanden hatte.

Hier schneidet die Buchinger-Methode etwas schlechter ab, ein kleines Hungergefühl ist doch ständiger Begleiter. Aber das ist nicht schlimm, denn die Vorfreude auf das abendliche Süppchen wiegt das zum Teil wieder auf.

0=keine Belastung, 2=normal, 6=Medikament erforderlich

Pollenbelastung

Zuerst zur grauen Kurve, das ist die Pollenflugvorhersage für Birkenpollen. Die bleibt auch im Betrachtungszeitraum niedrig, lediglich am Tag 7 geht sie auf mäßig um am Tag darauf wieder auf den Level schwach zurück zu kehren.

Meine gefühlte Pollenbelastung (blaue Kurve) bleibt auch nach dem Tag 5 weiterhin niedrig und zwar auf einem Niveau, wie ich es mit Medikamenten nicht besser erreichen könnte. Wobei es natürlich schwer zu sagen ist, ob mein Wohlbefinden in Sachen Heuschnuofen dem Fasten geschuldet ist, oder dem geringen Pollenflug.

 

Zweite kurze Zwischenbilanz

Abnehmen mit Buchinger ist leichter als Nulldiät. Ich bin zwar froh, morgen wieder etwas essen zu dürfen, aber an sich geht es mir mit dem Fasten so gut, dass ich schon noch ein paar Tage weiter machen könnte.

Meine Gemüsebrühe

Reden wir auch mal über schlechte Erfahrungen. Im Vorfeld der Fastenwoche soll man ja Einkaufen gehen. Hab ich natürlich gemacht und unter anderem einen Gemüsesaft (hauptsächlich Tomate mit einigen anderen Gemüsen) und ein Fläschchen Karottensaft gekauft. Das hätte ich besser bleiben lassen. Ich kann sowas nicht trinken, Gemüsesäfte schmecken so übel, dass ich immer mit dem Würgereiz kämpfe.

Nachdem bei Buchinger nur Obst- und Gemüsesäfte, sowie Gemüsebrühen erlaubt sind, ist meine Empfehlung:

  • Mittags 250ml Obstsaft mit 250ml Sprudelwasser zu einer Schorle aufgegossen. Das ist ein halber Liter Flüssigkeit, der leicht runter geht. Ich bevorzuge Apfelsaft, aber andere erfrischende, etwas säuerliche Säfte, wie Johannisbeere, gehen auch. Banane würde ich aber nicht nehmen.
  • Abends eine warme Gemüsebrühe (250ml). Aber selber machen! Das schmeckt wesentlich besser als ein Instantpulver aufzubrühen.

Mein Rezept für die Fasten-Gemüsebrühe

Für eine Menge von einem Liter Gemüsebrühe, das ist die Ration für vier Tage, nehme ich:

  • 1kg Gemüse. Da geht alles, Möhren, Tomaten, Kartoffeln, Pastinaken, was das Herz begehrt. Am besten aber Gemüse, das auch Geschmack in die Suppe bringt, also keine Auberginen oder Zucchini, sondern Karotten, Sellerie und Lauch (und zwei Kartoffeln dazu). Wenn Kartoffeln und Möhren gut gewaschen werden können, dann kann die Schale ruhig dran bleiben.
  • Gewürze: Muskat, Thymian, Majoran, ganz nach belieben. Ich mag eine ordentliche Portion Pfeffer, damit die Suppe ein wenig Schärfe bekommt. Und auch schon mal eine Portion Salz.
  • 1,2l Wasser (etwas Schwund ist immer)

Gemüse in 1cm große Würfel schneiden und alles am besten in den Schnellkochtopf geben, 5 Minuten im Betriebsbereich unter Dampf kochen lassen, dann den Herd ausschalten und die Suppe weiter köcheln lassen, bis der Druck von alleine abgebaut ist. Es geht hier nicht darum, Gemüse vitaminschonend zuzubereiten und auf den Punkt knackig gar zu bekommen. Das was sonst vermieden werden soll, nämlich dass die guten Inhaltsstoffe ins Wasser gehen, genau das wollen wir hier erreichen. Das Gemüse wird nämlich danach weg geworfen. Also ruhig lang kochen.

Gemüsebrühe heißt es und nicht Gemüsesuppe. Deshalb wird der Topfinhalt nun durch ein enges Sieb gegossen. Gießen, nicht passieren – nicht pürieren! Alle festen Stoffe sollen aus der Brühe entfernt werden. Und die werden tatsächlich weg geworfen, so bedauernswert das auch klingt. Aber das Gemüse ist eh gänzlich ausgekocht. Jetzt abschmecken und vor allem Salz nicht vergessen, sonst schmeckts nicht. Ein Viertel davon (250ml) gibt es gleich, der Rest kommt in den Kühlschrank für die nächsten drei Tage.

Warnung

Ich bin kein Arzt und kein Experte für Fasten, Diät oder Abnehmen, deshalb liegt es mir fern, auf diesen Gebieten Anleitungen zu geben. Diese Artikelserie ist lediglich als mein persönlicher Erfahrungsbericht zu verstehen und nicht dazu gedacht, es nachzumachen. Gleichwohl freue ich mich auf einen regen Erfahrungsaustausch im Kommentarbereich.

 


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