Lässt sich mit AdSense überhaupt noch Geld verdienen, wenn die EU Cookie Richtlinie spätestens zum 30. September 2015 umgesetzt werden muss? Das werden sich viele Webmaster fragen, die heute Einnahmen aus dem AdSense-Programm beziehen.
Gestern habe ich mir Gedanken über mögliche Handlungsalternativen gemacht, die AdSense-Publisher bis zum 30.09.2015 haben. Heute will ich mal die Brille mit den Dollarzeichen aufsetzen und überprüfen, wie sich die einzelnen Handlungsalternativen auf die Einnahmemöglichkeiten mit AdSense auswirken können.
Geld verdienen mit AdSense und EU Cookie Richtlinie – geht das überhaupt zusammen? Kommt darauf an wie man es umsetzt.
Dieser Artikel ist keine Rechtsberatung und ich will explizit keine Aussagen darüber machen, welche der Handlungsalternativen gesetzeskonform ist oder nicht. Das überlasse ich dem Leser, ggf. mit Unterstützung durch einen Fachanwalt. Hier soll es lediglich darum gehen, welche Auswirkungen verschiedene Handlungsalternativen auf das künftige Verdienstpotential mit AdSense haben. Dazu gehe ich nochmal alle Handlungsalternativen aus meinem vorhergegangenen Artikel durch.
Handlungsalternativen in Hinblick auf den 30.09.2015
1. Nichts tun
Nachdem auf der Website nichts verändert wird, beeinflusst das die AdSense-Einnahmen erst mal nicht. Allerdings besteht das Risiko, von Google wegen Nichteinhaltung der Richtlinien aus dem Programm ausgeschlossen zu werden.
2. Datenschutzerklärung vervollständigen
Genau wie bei Alternative 1.
3. Infobanner oder Implied Consent
Cookies werden bei dieser Variante nicht unterbunden und damit auch keine AdSense-Werbeeinblendungen. Durch die Bannereinblendung könnten sich Besucher gestört fühlen, wenn es aber alle Webseiten so machen, wird eine Gewöhnung eintreten. Aus finanzieller Sicht eine gute Lösung.
4. Infobanner mit Browser Opt-Out
Ähnlich wie bei Variante 3. Ein mögliches Opt-Out würde der Anleger durch seine Browsereinstellungen erledigen, was für die Einblendung von AdSense Werbung kaum schädlich ist. Möglicherweise aber für die interessenbezogene Werbung, damit könnten die Einnahmen leicht sinken. Sonst ist das aber immer noch eine gute Lösung.
5. Opt-Out
AdSense Werbung wird hier erst einmal eingeblendet. Nur für den Fall eines Opt-Out wird dieser Besucher künftig mit Werbung verschont. Auch wenn zu erwarten ist, dass sich nur wenige Besucher der Website die Mühe mit dem Opt-Out machen werden, Mindereinnahmen sind hier zu erwarten.
6 Differenziertes Opt-Out
Dieses Modell entspricht der Variante 5. Ob eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Cookietypen (darunter auch Werbung) eher zu mehr oder zu weniger Opt-Outs führen, ist Spekulation. Auch hier sind weniger Einnahmen aus AdSense zu erwarten.
7. Opt-In
Für AdSense ist Opt-In eine schlechte Variante, denn Werbung bleibt so lange für einen Besucher unterdrückt, bis er Cookies ausdrücklich zustimmt. Und warum sollte ein Besucher das tun, wenn er doch alle Inhalte auch ohne Cookies und damit ohne Werbung anschauen kann. AdSense wird sich so kaum mehr lohnen.
8. Differenziertes Opt-In
Genau wie Punkt 7. Ob die Auswahl zwischen verschiedenen Cookietypen (darunter auch Werbung) den Webseitenbesucher mehr oder weniger dazu veranlasst Werbecookies zuzulassen, bleibt fraglich. Für Webmaster, die mit Werbung Geld verdienen wollen oder müssen, ist das kaum eine gute Option.
9. Zugangsbeschränkung
Für einen Besucher ist das erst mal umständlich, weil er die Inhalte der Website nicht zu Gesicht bekommt, so lange er nicht allen Cookies zustimmt. Das ist also auch eine Opt-In Variante, aber im Unterschied zu den Optionen 7 und 8 wird der Besucher hier eher geneigt sein Cookies anzunehmen um an die Inhalte zu kommen. Wenn striktes Opt-In gefordert ist, dann scheint mir das die einzige Variante zu sein, mit der kaum Einbußen bei den Werbeeinnahmen zu erwarten sind.
10. AdSense ausbauen
Gut, diese Radikalmethode reduziert die AdSense-Einnahmen natürlich schlagartig auf null.
Fazit
Die ursprünglich 10 Handlungsalternativen, mit denen ein Webmaster auf die Googleforderung nach Umsetzung der EU Cookie Richtlinie reagieren kann, reduzieren sich schnell auf drei, wenn man weiterhin mit AdSense Geld verdienen möchte. Wichtig ist es also, nicht irgend ein Tool einzusetzen, das die Realisierung der EU Cookie Richtlinie verspricht. Statt dessen sollte zuerst genau geschaut werden, welches Prinzip das Tool überhaupt umsetzt, damit nicht die AdSense-Einnahmen plötzlich wegbrechen.
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